HEIN HANNEMANN
– Theaterstück mit Figuren über alte Kindheitstage,
Freundschaft, Lebensfreude und die große Flut –
Für Jugendliche ab 11 Jahren und Erwachsene,
Dauer ca. 60 min
HEIN HANNEMANN wächst um 1900 als „Rostocker Jung“ zwischen Kaikante und Kontorgeschäft der Eltern mit einer gehörigen Portion Mut und Abenteuerlust auf. Mittlerweile ist er erwachsen und fährt zur See – genau wie damals sein Großvater, der Lotsenkommandeur aus Warnemünde. Hin und wieder erreichen Briefe von Übersee das Elternhaus und Heins Freund Jochen. Das ist ein guter Moment für Mutter Hannemann und Jochen sich an all die Geschichten aus seiner Kindheit und Jugend zu erinnern und so manches Erlebnis lebendig werden zu lassen.
Das Theaterstück ist in prozesshafter Arbeitsweise entstanden. In einer Spielform aus Schauspiel, Erzählung, Figurenspiel und Live-Percussion wird der Verkaufsladen der Hannemanns ein Ort der Abenteuer. Die Figuren sprechen zum Teil in niederdeutscher Sprache.
Text: Marc Östreich, Jana Sonnenberg
Spiel: Marc Östreich, Jana Sonnenberg, Antonio Kühn
Percussion: Antonio Kühn
Ausstattung: Stephan Rätsch, Team
Kostüme: Team
Puppen: Stephan Rätsch, Jana Sonnenberg
Dramaturgie: Jana Sonnenberg, Maren Winter
Regieberatung: Martin Schneider, Katharina Sell
Fotos, Flyer, Plakat: Maren Winter
Trailer und Teaser: rumor film Hamburg
Infos: jana-sonnenberg.com/projekt-hein-hannemann
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern und dem Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik an der Universität Greifswald
Grundlage des Stückes
Der hochdeutsche Jugendroman „Hein Hannemann“ von W. v. d. Mühle (männl. Pseudonym von Sophie Klörss) aus dem Jahr 1923, sowie die plattdeutsche übersetzung, erschienen als „Hein Hannemann – Läuschen von de Waterkånt“ aus dem Jahr 2021, bilden die Grundlage für das Theaterstück. Beide Bücher sind im Lexikus-Verlag erschienen. An der übertragung ins Niederdeutsche, organisiert vom Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern e.V , haben mehr als 20 Menschen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern mitgewirkt. Ulrike Stern (Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik) hat die einzelnen Teile nach den Orthografieregeln von Prof. Renate Herrmann-Winter bearbeitet und zusammengeführt.
Plattdeutsch
Teile des Stückes sind in plattdeutscher Sprache (nach Renate Herrmann-Winter).
Plattdeutsch war zu Zeiten Hein Hannemanns selbstverständlich und alltäglich. Noch heute begegnet einem das Plattdeutsche in Mecklenburg-Vorpommern vielfach. Mittlerweile wird es an einigen Schulen des Landes als Unterrichtsfach angeboten.
Die Jahrtausendflut von 1872
Den Höhepunkt der Geschichte bildet die Flut. Beschrieben wird die Jahrtausendflut von 1872, die die gesamte Ostseeküste betraf und katastrophale Schäden anrichtete. Hein und sein Freund Fritz unterstützen den Großvater, Lotsenkommandeur Hagemeister, nach Kräften.
Quelle, gekürzt: https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Land-unter-an-der-Ostsee-Die-Jahrtausendflut-im-November-1872,sturmhochwasser104.html
Heins Großvater Hagemeister ist der historischen Figur Stephan Jantzen entlehnt (*1827 – †1913; Seemann, Lotsenkommandeur, Seenotretter)
Am 20. Juli 1827 wurde Stephan Jantzen als Sohn eines einfachen Warnemünder Lotsenboten geboren und wuchs in dem Fischerort an der Warnowmündung auf. 24 Jahre seemännische Erfahrung, zuletzt 10 Jahre als Kapitän des Segelschiffes JOHANNES KEPLER auf den Meeren der Welt, prägten früh seine Persönlichkeit.
Im Jahre 1866, noch vor seinem 40. Lebensjahr, wurde er vom Rostocker Rat in das verantwortungsvolle Amt des Warnemünder Lotsenkommandeurs berufen. Schon dieser Umstand zeugt von der hohen Wertschätzung, die ihm entgegengebracht wurde. Die Stadt Rostock wählte mit ihm einen Mann, dessen Beruf seine Bestimmung war. 37 Jahre lang, von 1866 bis 1903 waltete Stephan Jantzen mit Leib und Seele seines schweren Amtes. Die Arbeit erforderte enorme Anstrengungen vom Lotsenkommandeur und seinen Männern, vor allem während der schweren Herbststürme. Aus einem Lotsendienst konnte zu dieser Jahreszeit schnell eine Seenotrettung werden. Lotsenwesen und Rettungswerk waren eng verbunden. Folgerichtig wurde der Lotsenkommandeur gleichzeitig Vormann der lokalen Station der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Warnemünde.
In seiner langen Dienstzeit rettete Stephan Jantzen mehr als 80 Menschen das Leben. Eine grandiose Leistung, auch in Anbetracht der Mittel der Zeit. Sie fand Anerkennung in den zahlreich verliehenen Orden und Ehrungen.
Quelle: https://heimatmuseum-warnemuende.de/wp-content/uploads/2020/10/Broschuere-2013.pdf